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VorverspanntEs gibt Moden, die braucht keiner. Kramt mal bitte "Winchester '73" oder "12 Uhr Mittags" raus und schaut euch den Anfang an. Auf Tafeln wurde der Titel und die wichtigsten Schauspieler eingeblendet und dann ging einfach der Film in Bewegtbildern und Ton los. Dann wurde das "Geschichtenerzählen" im Vorspann wichtig, Bond schoss immer durch die Röhre, bis das Blut lief, aber es war wenigstens noch am Anfang des Films zu finden. Heute gärt ein komplettes Prequel über 10 Minuten und es wird eine nicht unwichtige Geschichte erzählt. Die fängt SOFORT an, während der Nachbar mit den Fingern durch seine stinkenden Nachos kramt, die letzten Besucher die heiligen Hallen betreten und der Eismann noch die Türe knallt. Kriegt man natürlich nicht mehr mit, warum die Hauptfigur jetzt unbedingt nach Cuba fliegen muss, nach den ersten 10 Minuten setzt das musikalische Thema an, in "Modern-Gothic-Electra-3D-Wupping-Font"-formatierte Namensbrocken "cgi'en einem um die Ohren. Ohne Sinn und Verstand werden die Funktion und der Name der Person in den Hintergrund gemorpht und das ganze dauert weitere 5 Minuten. Manchmal lese ich den Vorspann nämlich ganz gerne, wenn nicht sowieso schon alle Fakten bekannt sind, gehört für mich irgendwie zum Kino-Erlebnis dazu, kann ich bloss nicht mehr, weils nicht mehr informativ, sondern nur noch künstlerisch verbastelt ist, und die längst eingesetze Handlung überlagert.
Guckt mal "Ein Quantum Trost", der Vorspann beginnt ab 4:02 !
Und wie sieht ein Vorspann dann in Zukunft aus ?
© 2009 by Frank Gadegast KeyJ Phade (Frank Gadegast) |